Weihnachten – die Zeit, in der Wünsche in Erfüllung gehen. Und wer von uns Eltern wünscht sich nicht, dass die eigenen Kinder ihr Leben lang von Krankheiten verschont bleiben? Dass sie überdurchschnittlich intelligent sind und gut aussehen? Dass sie, je nach persönlicher Vorliebe, eine ausgeprägte kreative Ader haben oder durch einen scharfen, analytischen Verstand bestechen?

Am Ende entscheiden jedoch zu einem großen Teil die Gene, zu einem kleineren Teil die Erziehung, ob unsere Kleinen mehr in Richtung Beethoven oder Bolsonaro tendieren. Aber Moment mal … haben wir die Gene nicht inzwischen entschlüsselt? Und gibt es nicht auch schon so Dinge wie genmodifizierten Mais, verbunden mit der Hoffnung, dadurch widerstandsfähigeres Getreide züchten zu können und so den Nahrungsbedarf der stetig wachsenden Weltbevölkerung bedienen zu können? Mit Methoden wie dem als „Genschere“ bekannten CRISPR (von englisch Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats – gruppierte kurze palindromische Wiederholungen mit regelmäßigen Abständen) können einzelne Gene innerhalb der DNA gezielt ausgeschnitten, verändert und wiedereingesetzt werden. Eingesetzt wird CRISPR schon heute im Bereich der Pflanzenzüchtung oder bei der Bekämpfung von Insekten. In der Tierzucht wird es ebenfalls verwendet, um das Geschlecht der Zuchttiere gezielt zu verändern.
Parallel dazu haben sich unsere Einkaufsgewohnheiten in den letzten Jahren, Stichwort E-Commerce, verändert. Einen wahren „Booster“ hat das Online-Shopping durch die Covid-19-Pandemie erfahren, denn nirgendwo lassen sich Bequemlichkeit und Distanz so gut kombinieren, wie auf den großen Marktplätzen im Internet. Vieles lässt sich sogar mit einfach zu bedienen Tools individuell konfigurieren.

Kombiniert man jetzt die aktuellsten Errungenschaften in der Gentechnologie mit der User Experience von Online-Konfiguratoren, dann ist der gedankliche Schritt nicht mehr weit zur Bestellplattform für Designer-Babies. Wie diese aussieht, erfahren Sie unter diesem Link: https://orderdesignerbaby.com/
Und? Haben Sie es gewagt und sich Ihr Wunschkind zusammengestellt? Die ethischen Fragestellungen, die dieses Experiment aufwirft, sind vermutlich genauso komplex, wie die Gedanken, die Ihnen gerade durch den Kopf gehen. Denn einerseits sind solche Eingriffe in den natürlichen Lauf der Dinge absolut gruselig – andererseits ist die Versuchung, dem eigenen Kind möglichst viel Leid zu ersparen, nicht zu unterschätzen.

Der Konfigurator für Designer-Babies ist Science Fiction, eine experimentelle Webseite, die zum Nachdenken über die moralischen Implikationen unserer scheinbar unendlichen Möglichkeiten anregen soll.
Ich wünsche Ihnen über die Feiertage Zeit zum Nachdenken, sowohl über das verrückte Jahr, das hinter uns liegt, als auch über die Zukunft, die vor uns liegt und deren Gestaltung an uns liegt. Ich wünsche Ihnen dazu eine erholsame Zeit mit Ihren Liebsten und dass Sie auch im Jahr 2022 dem Edikt von Cupertino gewogen bleiben. Vor allem aber wünsche ich uns allen, dass wir gesund durch diese Pandemie kommen und die persönlichen Treffen im nächsten Jahr wieder mehr werden!
[…] Die Anwesenheit von Automaten und Robotern an einem bestimmten Arbeitsplatz mindert also offenbar die Bereitschaft von Frauen, langfristige Bindungen wie die Ehe einzugehen. Auch wirkt sie sich deutlich weniger auf das Einkommen von Frauen aus als auf das von Männern. Das Ergebnis: sowohl die Zahl der Eheschließungen als auch die Fruchtbarkeit innerhalb der Ehe gehen zurück. Begründet werden kann das vor allem mit der Unsicherheit davor, dass der eigene Arbeitsplatz von Automaten oder Robotern ersetzt werden könnte und man, gerade als Mann in Amerika mit seiner noch traditionelleren Rollenverteilung als hierzulande, die Rolle des alleinigen Familienversorgers nicht mehr wahrnehmen könnte. […]
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