
Diese Tafel hing tatsächlich in unserem Chalet
Weihnachten und den Jahreswechsel haben wir dieses Jahr in der Provinz Québec in Kanada verbracht. Meine Frau stammt von dort, so dass wir regelmäßig über den großen Teich fliegen, um ihre Familie dort zu besuchen. Dieses Mal hatten wir im Osten der Provinz eine Hütte – ein sog. „Chalet“ – gemietet, um mit der kompletten Verwandtschaft eine Woche lang in der Abgeschiedenheit die Feiertage zu genießen und viel in der freien Natur zu unternehmen. So waren wir also dann zu Vierzehnt (sieben Erwachsene und sieben Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren) eine Woche lang im Chalet, wo es weder WLAN noch Handynetz gab und das einzige Gezwitscher von den Vögeln kommt … die sich aber im Dezember schlauer Weise alle in wärmere Gefilde verzogen hatten.
Nun spielte jedoch das Wetter nicht mit. Statt Schnee hatten wir vor allem Regen und konnten die Hütte nur ganz selten verlassen. Und so kam es, wie es kommen musste: wenn so viele Menschen so viel Zeit auf engem Raum verbringen, dauert es meist nicht lang, und bald fangen die ersten an zu husten oder zu nießen. Bei uns wurden der Reihe nach erst die Kinder und rechtzeitig vor dem Heimflug dann auch noch meine Frau und ich krank. Aber man muss die Dinge auch positiv sehen: eine bessere Gelegenheit für mich, die kanadischen Apotheken mal auf Herz und Nieren zu testen, würde sich so schnell nicht bieten.

Kundenmonitor in der Pharmaprix-Apotheke, Montréal, Rue Ste.-Catherine
Was mir aufgefallen ist: kanadische Apotheken dürfen sowohl impfen, als auch bestimmte Folgeverordnungen ausstellen. Beides wird in den Offizinen beworben. Die Folgeverordnung basiert auf der elektronischen Patientenakte, über die ich an dieser Stelle bereits berichtet habe. Ich war tatsächlich in mehr als einer Apotheke – und egal, ob in Downtown Montréal oder im sehr ländlichen Richmond, Québec: stets gab es in der Apotheke einen „pharmacien propriétaire“ – einen Inhaber, dem die Apotheke auch gehörte und der dort arbeitete.
Dies nur auf die Schnelle. Tatsächlich werde ich, da ich immer noch an der Erkältung laboriere, von der ich eingangs geschrieben habe, meine Ideen zur Adaption des Impfens und der Folgeverordnung in deutschen Apotheken heute nicht fertig stellen können. Meine Gedanken hierzu reiche ich nächste Woche in einem separaten Artikel nach. Ich sehe da nämlich ein paar sehr interessante Ansätze auch für unsere Apotheken!

Gute Bekannte aus Deutschland! P.S.: Grüße nach Niederdorfelden
Grundsätzlich war mein Eindruck aber der, dass – wie immer – nicht die Digitalisierung oder die Computer die Menschen, die in Apotheken arbeiten, vor die größten Probleme stellt. Vielmehr ist auch in Kanada die größte Herausforderung die Kommunikation! Während man sich auf dem Land in der Provinz Québec ausschließlich auf Französisch verständigen kann, ist Montréal – immerhin die zweitgrößte französischsprachige Stadt der Welt nach Paris – fast durchgängig zweisprachig. Und die Apothekerin, die mich in Montréal beraten hat, wechselte mitten im Gespräch sogar vom Französischen ins Englische. Auch wenn mir persönlich Sprachen sehr viel Spaß machen, könnte ich mir vorstellen, dass sprachlich weniger begabte Touristen da an ihre Grenzen stossen könnten. Wie also sicherstellen, dass der Patient auch verstanden hat, was er zu tun hat? Eine Herausforderung, die vermutlich alle Apotheken auf der Welt haben – unabhängig von der Sprache …
[…] bereits letze Woche berichtet, habe ich mit meiner Familie Weihnachten und den Jahreswechsel im Osten Kanadas, in der Provinz […]
LikeLike
[…] man zunehmend ganze Unverpackt-Geschäfte. Im Apothekenkontext muss ich da unweigerlich an meine Apothekenbesuche in Nordamerika denken. Einmal wurde mir dort ein Antibiotikum verschrieben und statt einer […]
LikeLike