Die Etablierung einer zukunftsorientierten Kultur ist zwar der Schlüssel für alle Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen – aber sind wir nicht im Gesundheitswesen das Bewahren und Verteidigen des Status Quo viel mehr gewohnt? Die großen Tech-Firmen wie Amazon, Apple oder Google werden den Eintritt in diesen Markt, in dem schon heute Milliarden bewegt werden, doch eh nicht schaffen. Dafür ist er viel zu überreguliert. Also zeige ich Ihnen heute die vier wichtigsten Schritte, die Sie dabei unterstützen können, jegliche zukunftsorientierte Kultur in Ihrem Unternehmen zu verhindern und die vorhandenen Strukturen zu perpetuieren:
- Keine Vision: Begehen Sie auf keinen Fall den Fehler, eine klare und inspirierende Vision für die Zukunft des Unternehmens zu formulieren. Formulieren Sie stattdessen ein paar Allgemeinplätze, die den aktuellen Zustand Ihres Unternehmens gut beschreiben. Es ist auch nicht schlimm, wenn sich von den Mitarbeitenden niemand in dieser Vision wiederfindet. Ohne Vision ist die Richtung ganz klar: der Status Quo wird erhalten – um jeden Preis!
- Wachstumsmentalität unterbinden: Entmutigen Sie Mitarbeitende, die sich beruflich oder persönlich weiterentwickeln wollen. Am Ende kommen diese Menschen noch auf innovative oder gar kundenorientierte Ideen! Bestrafen Sie unbedingt auch Experimente und Risikobereitschaft. Wenn irgendetwas schon immer so gemacht wurde, dann muss das auch weiterhin so gemacht werden. Ergänzen Sie diese Maßnahmen durch einen starren Kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Denn nur was schon da ist, kann schließlich auch verbessert werden! So stellen Sie sicher, dass innovative Ideen frühzeitig ausgefiltert werden.
- Mitarbeiterbevormundung: Verweigern Sie Mitarbeitenden jegliche Autonomie und Zugang zu Ressourcen. Lassen Sie sich stattdessen jede Ausgabe oder Idee persönlich vorlegen. Entscheiden Sie über alles selbst und ziehen Sie auf gar keinen Fall andere Menschen zu Rate. So verlieren die Mitarbeitenden schnell die Lust an neuen Ideen. Auch konstruktive Zusammenarbeit oder Absurditäten wie funktionsübergreifende Teams sollten unbedingt verhindert werden. Nicht umsonst gilt Diversität als Nährboden für Innovationen. Führen Sie stattdessen möglichst viele undurchlässige Hierarchiestufen ein, die unterschiedliche Perspektiven gar nicht erst zulassen und mahnen Sie konstruktives Feedback beim ersten Mal ab, beim zweiten Mal gibt es dann die verdiente verhaltensbedingte Kündigung.
- Finger weg von Technologie! Neue Technologien steckt meist noch voller Fehler. Lassen Sie daher ruhig andere die Beta-Tester spielen. Es gibt auch keinen Anlass, Mitarbeitende zu ermutigen, sich über aufkommende Trends und Innovationen auf dem Laufenden zu halten. Statt in Schulungs- und Entwicklungsprogramme zu investieren, adaptieren Sie neue Technik frühestens dann, wenn sie vom Gesetzgeber oder Ihrem Verband dazu gedrängt werden. Bis dahin tut’s auf jeden Fall immer noch das Faxgerät.

Durch diese einfachen Schritte können Sie in Ihrem Unternehmen eine vergangenheitsorientierte Kultur etablieren, die Innovation, Lernen und Wachstum im Keim erstickt. So brauchen Sie als Unternehmer keine Zeit damit zu vergeuden, Ihr Unternehmen an sich verändernde Marktbedingungen anzupassen. Zwar wird es wahrscheinlich WettbewerberInnen geben, die Ihnen einen Schritt oder zwei voraus sind. Sollen die doch die teuren Fehler begehen, die häufig auch als wichtigste Basis für langfristigen Erfolg bezeichnet werden. Mit so einer Kultur brauchen Sie keine Angst mehr vor Strategie haben – diese Kultur wird jegliche Strategie zum Frühstück vernaschen. Na, Mahlzeit …