Bei chronischen Krankheiten denkt man in erster Linie an Diagnosen wie Diabetes oder Asthma, aber nicht unbedingt an eine HIV-Infektion. Und dennoch bezeichnet Abbvie, eines der ganz großen Biotechnologie- und Pharmaunternehmen weltweit, den positiven Test auf das HI-Virus als genau das: eine chronische Erkrankung.
„Eine HIV-Infektion ist ein Einschnitt im Leben – keine Frage. Je mehr die Infizierten über ihre chronische Erkrankung wissen, desto besser können sie oft damit umgehen. Wichtig ist vor allem, sich das Leben nicht von der Krankheit diktieren zu lassen.
Einmal übertragen, bleibt das HI-Virus bei dem aktuellen Stand der Wissenschaft zwar lebenslang im Körper. Aber medikamentös gut eingestellt, lässt sich ein normales Leben ohne große Einschränkungen führen.“
Quelle: https://www.abbvie-care.de/erkrankung/hiv/leben-mit-hiv/
HIV ist hier nur exemplarisch zu verstehen dafür, wie eine einstmals tödliche Diagnose heute zur beherrschbaren Gesundheitsbeeinträchtigung geworden ist. Natürlich hat die Digitalisierung das mit ermöglicht. Große Fortschritte wie dieser benötigen enorme Ressourcen: finanziell, intellektuell, aber eben auch technisch, zum Beispiel um die Unmengen an hierfür notwendiger Weise zu erhebenen Daten zu verarbeiten. Und genau darin liegt aber für mich auch der eigentliche Sinn von jeder Innovation: in dem Wert, der durch sie geschaffen werden kann.
- Für die Patienten, denen in ganz Europa durch medizinische und pharmazeutische Innovationen ein längeres, gesünderes und produktiveres Leben ermöglicht wird, als den Generationen zuvor.
- Für das Gesundheitssystem, in welchem dank technologischer Innovationen immer nachhaltiger gearbeitet werden kann. Kosten können schon heute dort eingespart werden, wo es sinnvoll ist. Zum Beispiel durch das Automatisieren administrativer Prozesse, wodurch Ärzte und Pflegekräfte mehr Zeit für ihre Patienten und deren Therapie haben (sollten). Oft ist dies zwar noch idealistische Theorie und nicht gelebter Klinikalltag – aber dennoch ein lohnenswertes Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt.
- Für die Gesamtwirtschaft, denn Innovation schafft ökonomische Werte. Sie generiert neue Jobs, schafft Anreize für die Investition in Forschung und Entwicklung (Pharma, IT, Medizintechnik, uvm.) und steigert dadurch die Produktivität von Patienten.
- Für die Gesellschaft allgemein, denn die Forschung konzentriert sich – natürlich- auf die Bereiche mit der gesellschaftlich höchsten Priorität. Dadurch gelingt es Patienten, schneller wieder ihren Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten.
Nehmen wir als Beispiel zur Veranschaulichung der letzten These die Krankheit Krebs. Inzwischen liegt die Gesamtrate der Menschen, die nach einer Krebsdiagnose wieder ihren Weg zurück in die Arbeitswelt finden, bei über 75% (Quelle: Occupational Medicine, Volume 59, Issue 6).
Damit diese Werte erhalten und geisteigert werden, sollte auch in die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung weiter investiert werden. Die Vernetzung der Welt und vor allem die Vernetzung der Geräte untereinander und mit den Menschen, die sie benutzen und tragen, spielt dabei die tragende Rolle. Echtzeitdaten haben inzwischen unmittelbare Auswirkung auf die Forschung und Entwicklung in den Labors der Pharmagiganten und unterstützen dadurch mehr denn je die Beschleunigung von Zulassungsprozessen.
Mobile Technologien wie Smartphones, Tablets oder virtuelle Realität übermitteln schon heute vielfach Informationen, die ansonsten lediglich in einer Praxis mit ihren zeitlich und räumlich begrenzten Ressourcen „an den Patienten gebracht“ wurden. Digitale Technologien können auch dabei unterstützen, die Dosierung von Wirkstoffen auf externe Parameter wie Effizienz, Sicherheit, die Therapiedauer oder die sog. „PROMs“ (patient reported outcome measures, also das Gesundheitsergebnis, wie es direkt vom Patienten berichtet wird) anzupassen.
Der Heilungsprozess wird entkoppelt vom Standort der Leistungserbringer, ohne dass sich die Qualität der Leistung dadurch verschlechtern muss – wenn die Leistungserbringer mit ihrem Wissen und ihrer Expertise bereit sind, Teil der Innovationen zu werden und bleiben. Dadurch wird Mehrwert geschaffen; für die betroffenen Individuen – egal ob auf Seite der Patienten oder auf der der Leistungserbringer – und letztlich auch für die Gemeinschaft. Wenn das Gesundheitssystem entlastet wird und die Volkswirtschaft profitiert, dann schaffen die Innovationen, auch die der Digitalisierung, Werte, die bleiben und die den Menschen dienen.
[…] war im letzten Absatz eine gehörige Portion Phantasie im Spiel. Das ist auch gut so, denn jedes innovative Geschäftsmodell und jeder Wandel hat seinen Ursprung in einer Vision, in einem Blick über den Tellerrand. Und […]
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[…] einnehmen muss. Wenn neben den Tabletten auch Flüssigkeiten verordnet sind. Dass jedoch eine Innovation auf Anhieb 100% der Anwendungsfälle abdeckt, wäre schon eine ziemliche Ausnahme. Was mir bei […]
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[…] ihre Behandlung besser auf ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können. Schnellerer Zugang zu innovativen Technologien für Patienten sowie die Verbesserung ihrer Lebensqualität sind die hiervon ausgehenden […]
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[…] Fügt man dem nun noch neue Ideen und neues Gedankengut hinzu, gibt es immer mehr mögliche Kombinationen und Ergebnisse. Die Erfolgswahrscheinlichkeit steigt. Das erklärt die Innovationskraft unserer modernen Lebensweise durch die Errungenschaften einer vernetzten und globalisierten Welt. Es erklärt auch, warum interdisziplinäre Ideen so viel disruptiver sind als solche, die nur aus dem Inneren einer Branche stammen. Für disuptive und innovative Ideen sind gemischt disziplinäre Teams der beste Ausgangspunkt, um die Mauern innerhalb akademischer Disziplinen einzureißen. Und je mehr Fachrichtungen beteiligt sind, umso höher ist wiederum die Zahl möglicher Innovationskombinationen. […]
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[…] sind ein Elektroingenieur, ein Physiotherapeut und ein Experte für Reha. Ihre Begeisterung für Innovation und die Auswirkungen neuer Technologien auf die Lebensqualität von Menschen vereint die Gründer […]
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