Nachdem wir im zweiten Teil betrachtet haben, wie die digitale Welt immer vernetzter wird und Geräte Daten übereinander und über uns austauschen, startet hiermit der dritte Teil dieses Blogs. Darin werfen wir in insgesamt 7 Kapiteln einen tieferen Blick auf DIE Grundlage der Digitalisierung: Daten.
Der Duden definiert Daten auf seinem Online (wo sonst?)-Wörterbuch als
„durch Beobachtungen, Messungen, statistische Erhebungen u.a. gewonnene oder beruhende [Zahlen]werte, Angaben oder formulierbare Befunde. In der EDV zählen dazu auch elektronisch gespeicherte Zeichen, Angaben und Informationen.“
Interessant und für die weiteren Erläuterungen interessant sind auch die Synonyme:
„Angaben, Einzelheiten, Fakten, Größen, Maße, Messwerte, Tatsachen, Werte, Zahlen, (bildungssprachlich) Details.“
Wenn man zum Beispiel eine antike Münze betrachtet, die auf einem Feld ausgegraben und dann im Museum ausgestellt wird, so kann man sich gut vorstellen, dass darauf meist die folgenden Daten gespeichert sind: der (Tausch-)Wert der Münze, das Jahr der Prägung und meist auch ein Bild des zur damaligen Zeit Regierenden.

Diese römische Bronzemünze enthält als Datum u.a. das Portrait des Kaisers Domitian
Schauen wir nun auf die Apotheke, so wird klar, dass auch hier schon immer Daten angefallen sind. Der Patient, der dem Apotheker sagt „ich bin heiser!“ gibt Informationen über seine Identität („ich“ – Apotheker kennen ihre Kunden in aller Regel persönlich) sowie einen Befund auf Laienebene („bin heiser“) preis. Ebenso der Apotheker, der ihm hierfür einen Salbeitee verkauft, eine Empfehlung für die geeignete Therapie, sicherlich den Preis und wahrscheinlich auch Hinweise zur optimal wirksamen Einnahme angibt. All das sind Daten, die für das Erreichen eines bestimmten Ziels – in diesem Fall „ die Gesundheit des Patienten“ – relevant sind.

Je nach Datenlage wird das optimale Arzneimittel hergestellt
Also sind Daten in der Apotheke zunächst einmal nichts Neues, Modernes oder gar Ungewöhnliches. Sie gehören dazu, wenn man einen Heilberuf wie den des Apothekers korrekt und ordentlich ausüben will. Die evidenzbasierte Behandlung von Symptomen kann nur mit Daten funktionieren – und hierbei gilt: je mehr Daten vorhanden sind, um so genauere Aussagen lassen sich treffen.
Auch das Speichern von Daten ist keine Erfindung der Neuzeit; nur das Speichermedium hat sich im Lauf der Jahre weiter entwickelt: die Information über Patient, Therapie und Arzneimittel wurde zunächst mal, schon immer, im Kopf des Apothekers abgespeichert. Dieses Speichermedium war und ist sicherlich eines der leistungsstärksten, mit seinen Milliarden an neuronalen Vernetzungen. Es hat aber einen entscheidenden Nachteil: seine Haltbarkeit ist begrenzt und gegen Ende seiner Haltbarkeitsdauer nimmt oft auch die Leistungsfähigkeit ab. Mit der Erfindung des Buchdrucks konnte man erstmals Daten in großer Menge ohne manuellen Aufwand speichern, zum Beispiel auf Karteien und Karteikarten hinzu, die ersten Patientendossiers konnten angelegt werden. Im 20. Jahrhundert wurde das Papier als Speichermedium veredelt: Lochkarten wurden erstmals eingeführt, mit denen die Arzneimittelschubladen in den Apotheken versehen werden konnten. Wenn ein Arzneimittel verkauft wurde, konnte es über die Lochkarte und ein eigens dafür vorgesehenes Gerät zum Einlesen dieser Lochkarte einfach beim Pharma-Großhandel nachbestellt werden.

Der Aktenberg als Beispiel für ein analoges Speichermedium
Aus diesen ersten Gehversuchen der elektronischen Datenverarbeitung wurden in den letzten Jahrzehnten hochpotente Computersysteme entwickelt, die in der Lage sind, sich mehr Daten zu merken als dies ein menschliches Gehirn jemals könnte. Seit einigen Jahren sind diese Computer nun über das Internet miteinander vernetzt, so dass eine Art neuronales Supernetzwerk entstanden ist, dessen Auswirkungen auf die Apotheke schon heute viele positive Aspekte haben: keine Apotheke kann in der komplexen und regulierten Welt des Arzneimittelverkaufs ohne digitale Unterstützung ihr Geschäft noch fehlerfrei betreiben – und diese Fehler sind zwar meist nur für den Apotheker finanziell schmerzhaft, können aber im schlimmsten Fall durchaus eine Gefahr für die Gesundheit des Patienten darstellen.
Daher ist es auch aus Patientensicht sehr gut, dass es zu dieser Erweiterung des insgesamt zur Verfügung stehenden Speicherplatzes gekommen ist. Seitdem es ihn gibt, können jetzt auch wesentlich mehr (und schneller) einzelne Daten verarbeitet werden, als das zuvor möglich war. Und noch mehr: Daten können miteinander verknüpft werden. Jede pharmazeutische Datenbank, wie sie seit den 1980-er Jahren programmiert wird, weiß, dass Patienten ihr Leben riskieren, wenn sie Aspirin und Marcumar gemeinsam einnehmen. Der Apotheker ist dabei die letzte Prüfinstanz, bevor der Patient mit den Arzneimitteln „alleine gelassen“ wird. Wenn dem Apotheker Interaktionen wie die eben geschilderte, natürlich sehr plakative, nicht auffallen, dann hat der Patient kaum eine Chance, die unerwünschte Wirkung bei der Kombination zweier miteinander unverträglicher Arzneimittel noch zu verhindern. Doch nicht nur Medikamente lassen sich miteinander verknüpfen. Es lassen sich auch Kategorien, beispielsweise nach anatomisch-/ chemischer Zusammensetzung, bilden, woraus dann wiederum typische Krankheitsbilder und Indikationen abgeleitet werden können. Auch das sind wichtige Informationen für eine effiziente Therapie.

Daten helfen Apothekern bei der Erfüllung der hohen Anforderung an den Verbraucherschutz, hier ein passendes Zitat dazu von Reinhard Rokitta, Inhaber der Punkt-Apotheke in Bünde und Schatzmeister bei der Freien Apothekerschaft e.V.
Daten per se sind somit auch weder gut noch schlecht. Sie sind Fakten, Tatsachen, die sich auf einen oder mehrere bestimmte Umstände beziehen und diesen, wenn nicht ein Mensch eine Wertung vornimmt, neutral dokumentieren. Und die schiere Menge der Daten, die in den letzten Jahren erhoben und gespeichert wird, wächst aus vielen Gründen exponentiell. Bevor wir uns anschauen, worin dieses exponentielle Anwachsen an Daten begründet liegt und was das dann letztlich für Apotheken bedeutet, sollten wir vorab einen anderen Aspekt der Daten beleuchten.
Warum nämlich werden die personenbezogenen Daten – insbesondere in Deutschland – genauso stark geschützt wie die geheimsten Staatsgeheimnisse?
[…] Twitter oder Instagram haben zu einer wahren Flut an persönlichen – und bestens verwertbaren – Daten geführt. Menschen geben von sich aus preis, wo und mit wem sie gerade unterwegs sind, welche […]
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[…] die Bausteine der immer kleiner werdenden Geräte, die sich miteinander vernetzen und vor allem mit Daten agieren, intensiv erörtert. Im vierten Teil soll es nun darum, gehen, was wohl heraus kommt, wenn […]
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[…] Krankenversicherungen, bei einer Podiumsdiskussion, dass seine Versicherung ja eigentlich alle Daten hätte, um die Patienten vor sich selbst zu schützen. Chronisch Kranke, die ihr Medikament nicht […]
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[…] den Apotheken liegt ein wahrer Datenschatz, der sowohl kommerziell als auch für die medizinische und pharmazeutische Forschung von höchstem […]
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[…] schließlich steht Digitalisierung stets im Zusammenhang mit Daten – Daten sind nicht nur das Erdöl des 21. Jahrhundert, sondern auch die unverzichtbare Grundlage […]
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[…] Bildern schon sehr bald die Interaktion mit dem Betrachter kommt. Zum einen durch das Auslesen von Daten aus dem Smartphone. So könnte die Parship-Werbung künftig nur noch dann eingeblendet werden, wenn […]
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[…] immer kleinere Computer, die permanent online und untereinander vernetzt sind und dabei auch noch Daten generieren.) Fühlen Sie sich nicht auch irgendwie seltsam, wenn Sie Ihr Haus ohne Handy verlassen? […]
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[…] wird unter diesem Link anschaulich und verständlich erklärt. Weil die Menschen immer mehr Daten von sich immer offener preisgeben, kennen die sozialen Netzwerke diese Menschen immer besser. Sie […]
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[…] mit all ihren nationalen und sektoralen Silos, in denen Unmengen an Informationen liegen. Informationen, die nicht nur kommerziell, sondern vor allem für die Forschung, höchst wertvoll wären – […]
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[…] aber eben auch technisch, zum Beispiel um die Unmengen an hierfür notwendiger Weise zu erhebenen Daten zu verarbeiten. Und genau darin liegt aber für mich auch der eigentliche Sinn von jeder […]
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[…] nicht die Stimme selbst, sondern ein mathematisches Muster, das sich aus den charakteristischen Merkmalen der Stimme zusammen setzt. Denn die Stimme eines jeden Menschen ist einzigartig und die eben […]
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[…] Matrix Code beim Warenein- und -ausgang gescannt werden. Dabei werden, vereinfacht dargestellt, die Informationen der Arznei mit einem zentralen System abgeglichen und verifziert, dass das Arzneimittel auch vom […]
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[…] jetzt lagen nämlich medizinisches Wissen und sogar die eigenen Daten des Patienten im „Elfenbeinturm“ der heilberuflichen Fachkräfte. Aber das ändert sich […]
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[…] Daten, die für den gemeinsamen Datenpool relevant sind, gibt es schon längst – auch in […]
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[…] Blockchain ist ein großer, öffentlicher, sicherer und dezentraler Datenspeicher, der geordnete Datensätze oder Ereignisse enthält, die man auch als Blöcke bezeichnet. Diese Blöcke werden auf einer […]
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[…] der zuverlässige und sichere Austausch von Daten […]
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[…] die den Glucosewert kontinuierlich messen. Durch diese tagesgenauen und patientenindividuellen Daten ist eine deutlich bessere Einschätzung und Überwachung der Patientengesundheit durch Angehörige […]
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[…] Technik funktioniert dabei nach folgendem Prinzip: zunächst wird eine riesige Menge Daten – zum Beispiel Bilder oder Texte – in dem Programm gespeichert. Auf diese greift die KI dann […]
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[…] die im besten Fall immer noch eine Woche Verspätung haben. So lange dauert es nämlich, bis die Daten aus den Arzt- und Kliniksystemen zentral zusammengefasst und ausgewertet sind. Auch in den USA will […]
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[…] die sie auch wirklich interessieren. Die Internetgiganten machen das, indem sie möglichst viele Daten über ihre Kunden sammeln und diese auswerten, vergleichen, messen und bei jeder Gelegenheit […]
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[…] dosierte Arzneimittel ausdruckten. Dafür, so verstand Scrooge, benötigten sie auch die Daten der Patienten. Kleine Kinder, die an Diabetes litten, bekamen in der Zukunft eine App auf ihr […]
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[…] erhöhen, verringern und sogar aussetzen – und zwar basierend auf individuell erfassten Daten (nämlich dem Insulinabgabeverlauf, den iCGM-Werten sowie der vorhergesagten Entwicklung von […]
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[…] wir als Muster 16-Rezept kennen, ist nur der Datenträger für die in der Verschreibung enthaltenen Informationen gemäß AMVV. In Ziffer 10 dieses Paragraphen wird die Verschreibung in elektronischer Form […]
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[…] das „Coronavirus Worldometer.“ Es wird täglich mehrmals aktualisiert und bietet die Daten in mehreren Dimensionen an. Zum einen die Gesamtzahl der Infizierten, die Todesfälle und […]
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[…] dass die Rechenleistung seit über 120 Jahren einer glatten, exponentiellen Kurve folgt. Seitdem es Daten in irgendeiner Art von Rechenmaschine gibt, kann man eine gerade Linie auf auf einer […]
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[…] schnelle, kostengünstige und einfache Basis. Aber damit ein solches System funktioniert, müssen Daten zentral gesammelt werden. Bewegungsprofile und ähnliches können hierdurch erstellt werden und […]
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[…] geht die Suche nach potentiell Gefährdeten in digitalen Datenbanken schneller, als wenn man eine Vielzahl handschriftlicher Zettel durchforsten muss, dabei teils […]
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[…] Daten durchsuchen, um die antrainierten Muster zu erkennen und/oder Beziehungen innerhalb der Datensätze aufzuzeigen. Alles, was wir heute unter Künstlicher Intelligenz verstehen ist letztlich eine […]
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[…] gleichberechtigt und müssen Konsens über die Behandlung erzielen. Das wird umso leichter, je mehr Daten und Informationen über die Vorerkrankungen, physischen Merkmale und Therapieziele sämtlichen Beteiligten zur […]
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[…] Nachfrage zueinander finden. Die Plattform ist dabei eine Art virtueller Marktplatz. Aufgrund der Daten, die die Plattformbetreiber im Lauf der Zeit von jedem Anwender erhebt, kennt sie dessen […]
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[…] enthält parallele Striche unterschiedlicher Breite. Darin verschlüsselt sind Informationen, also Daten, die durch optische Lesegeräte wie Scanner entschlüsselt, also in Klartext übertragen werden […]
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[…] Dafür wäre eine andere Codierung benötigt, die es aus Datenschutz- und Sicherheitsgründen für sensible Gesundheitsdaten hier aber offensichtlich ganz bewusst nicht gibt. Aber wer ganz genau hinsieht, entdeckt im unteren […]
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[…] Worldometer“ geschaut. Es wird nach wie vor täglich mehrmals aktualisiert und bietet die Daten in mehreren Dimensionen an. Dargestellt werden die Gesamtzahl der Infizierten, die Todesfälle und […]
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[…] bei Amazon tatsächlich an vorderster Stelle. Sie wird kontinuierlich anhand der Daten gemessen, die jeder Nutzer bewusst oder unbewusst hinterlässt. Wie lange wird welches Angebot […]
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[…] zum Glück! – nur wenige Sterbefälle gibt, insbesondere in jungen Altersgruppen, sind die Rohdaten in ihnen gewissen Zufallsschwankungen unterworfen. Diese Zufallsschwankungen sind umso größer, je […]
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