Ein wirksamer Impfstoff gegen das Coronavirus ist für viele Menschen das Licht am Ende des Tunnels, der Leuchtstreifen am Horizont und die Hoffnung, nein, das Versprechen einer Rückkehr zur Normalität. Mit BioNTech/ Pfizer und Moderna gibt es inzwischen zwei Hersteller, deren Impfstoffe in der EU zugelassen sind. Für weitere, wie CureVac, wird eine Zulassung in Kürze erwartet. Jedoch gibt es noch viele Menschen, die skeptisch gegenüber den Corona-Impfungen sind. Gewiss, die Zulassung der neuen Impfstoffe im Eilverfahren ist für Laien nicht immer nachvollziehbar. Dennoch sind Skepsis und Unsicherheit jetzt die größten Stolpersteine auf dem Weg heraus aus der Pandemie. Umso wichtiger sind fachlich kompetente und gut zugängliche Quellen, damit die duruchaus berechtigten Fragen der Bevölkerung zuverlässig beantwortet werden. Bühne auf für die Apotheken vor Ort. Wo sonst könnte man ohne vorherige Terminvereinbarung Fragen rund um die Wirkweise von Arzneimitteln stellen? Wer kann sonst erklären, wie die Impfstoffe funktionieren und warum sie so schnell auf den Markt kamen – und das auf einem sprachlichen Niveau, das dem Kunden, der einem gerade gegenübersteht, angepasst ist?

Das Ende des Pandemie-Tunnels werden wir ungefähr dann erreichen, wenn 60 bis 70 Prozent der Weltbevölkerung geimpft sein werden. Erst dann spricht man von einer Art Herdenimmunität, die das Virus an der weiteren Verbreitung hindert. Deswegen ist es wichtig, dass es in der aktuell von Fake News, politischem Streit und Verschwörungstheorien geprägten Zeit auch einfach zugänglche und faktenbasierte Aufklärung gibt.
Könnte es nicht viele Menschen schon beruhigen, wenn man ihnen erklärt, dass die mRNA-Impfstoffe (wie die von BioNTec und Moderna) lediglich eine Art Bauplan des genetischen Materials des Virus enthalten und die menschliche DNA nicht verändern? Sie lösen eine Immunantwort in den menschlichen Zellen aus, worauf dann Antigene gebildet werden. Ähnlich funktionieren virale Vektorimpfstoffe, bei denen es sich um Viren mit einigen Genen des Coronavirus handelt, die dann wiederum die gewünschte Immunreaktion provozieren. Auch herkömmliche, also proteinbasierte Impfstoffe, wie der aus der Pipeline von Novavax, enthalten Proteine aus den Spikes der Coronaviren, jedoch kein genetisches Material. Bei ihnen handelt es sich um geschwächte oder gar inaktive Coronaviren, die keine Schäden mehr verursachen, wohl aber die Bildung von Gegenkörpern hervorrufen. Das klingt doch alles gar nicht so dramatisch.

Schwieriger wird es, wenn man zu den Langzeitfolgen der Impfungen Auskunft erteilen soll. Derzeit gibt es immerhin noch keine Daten, die auf langfristige Schäden hinweisen. Die Impfstoffe wurden bereits an Zehntausenden von Menschen getestet und Millionen haben inzwischen die Impfung erhalten. Dennoch stehen wir erst am Anfang dieser Impfkampagne. Abzuwarten bis Langzeitstudien vorliegen ist keine Lösung. Dann wären wir jahrelang im Stillstand. Das Virus würde nicht einfach so verschwinden. Vermutlich würde man sogar früher oder später ohnehin an Covid-19 erkranken. Bei der Erkrankung weiß man jedoch, dass sie immer mit dem Risiko auf Spätfolgen verbunden ist, egal ob sie asymptomatisch verläuft oder man schwer erkrankt. Die Spätfolgen sind auch ganz unabhängig davon, wie fit oder gesund man ist. Und dann sind da ja auch noch die Menschen um einen herum, die man entweder über diese ganze Zeit hinweg nicht treffen könnte – oder die man – vorsätzlich? – gefährden würde.
Natürlich muss man Bedenken von Menschen zum Impfstoff ernst nehmen. Aber auch das hat seine Grenzen. Denn: die Impfstoffe enthalten keine Chips von Bill Gates – und falls doch, gibt Edeka Wollny aus Friedberg bei Augsburg auf seiner Facebook Seite nützliche Tipps zur Abhilfe. Dieser Facebook-Post des Friedberger Edeka-Marktes zeigt, wie man dem Thema „Impfgegner“ satirisch begegnen kann. Auch weitere Absurditäten jenseits dessen, was man noch ernst nehmen muss, greift Edeka Wollny auf sehr humorvolle Art und Weise auf und bietet so eine gute Dokumentation unseres derzeitigen Corona-Alltags, bei der ich manchmal nicht weiß, ob ich noch lachen oder schon weinen soll.

Dieser Corona-Alltag, dieses „neue Normal,“ wie es auch teilweise genannt wird, wird irgendwann vorbei sein. Und damit komme ich zum eigentlichen Thema heute: wie lange dauert es eigentlich noch, bis genügend Menschen geimpft sind?
Gehen wir daher erst einmal zurück in den März/ April 2020. Damals habe wohl nicht nur ich täglich auf die aktuellen Infektionszahlen in Deutschland und in der Welt geschaut. Meine Lieblingsinformationsquelle war damals die Webseite World-O-Meter, weil die Zahlen auf ihr sehr übersichtlich gestaltet sind. Als es Ende März 2020 so richtig losging, habe ich mehrmals täglich darauf geschaut – bis es mir dann zu viel wurde. Schnell war nämlich klar, dass die Ausbreitung des Coronavirus außer Kontrolle war. Und wenn man heute auf World-O-Meter schaut, stellt man leider fest, dass die exponentielle Ausbreitung immer noch nicht gestoppt wurde. Im Gegenteil: in Deutschland steigt sie seit Ende Oktober sogar wieder stark an.

Grund also nach vorne zu schauen, um das Licht am Ende des Tunnels zu verorten. Wo stehen wir eigentlich gerade bei den Impfungen? Wie viele Menschen haben ihre erste Dosis bereits erhalten und wie viele die zweite? Und: ist das im internationalen Vergleich eher viel oder wenig? Mit jedem Tag, der vergeht, rückt auch das Ende dieses Dauer-Ausnahmezustands einen Tag näher. Und deswegen möchte ich hier auf drei Impf-Tracker hinweisen, die auch Ihnen als zuverlässige Informationsquelle dienen können.
- https://impfdashboard.de/
Auf dieser vom Bundesgesundheitsministerium betriebenen Seite wird der aktuelle Impfstatus in Deutschland angezeigt. Anschaulich ist dabei eine Impf-Uhr, die mitzählt, wieviele Menschen innerhalb der Zeit geimpft werden, die man auf der Seite verweilt. Außerdem gibt es eine Unterteilung nach Impfprioritäten, wodurch man ableiten kann, wie weit die priorisierten Bevölkerungsgruppen schon sind – schließlich geht es nach denen ja weiter mit der Allgemeinheit. Auch die bereits erreichten Impf-Meilensteine wie die Zulassung der Impfstoffe, der Impfbeginn oder die erste Million verabreichter Impfdosen werden hier (wie Prämien in einem Computerspiel) aufgelistet. Das macht Mut und zeigt, dass die Richtung jedenfalls simmt. Was mir persönlich hier noch fehlt, ist der Blick ins Ausland, um irgendwo auch eine Benchmark oder Vergleichbarkeit zu haben. - https://www.bloomberg.com/graphics/covid-vaccine-tracker-global-distribution/
Diesen finden wir auf der Seite des Medienkonzerns Bloomberg – in englischer Sprache. Neben einem Überblick über die verabreichten Impfdosen pro 100 Einwohner auf Ebene der 50 US-Bundesstaaten sowie auf der ganzen Welt wird hier auch der Stand der Forschung und Entwicklung der – laut Bloomberg – weltweit neun meistversprechenden Impfstoffe und -kandidaten mitverfolgt. Grafisch sehr gut verständlich aufgemacht und mit täglichen Updates ist man hier stets auf dem aktuellen Stand. - https://ourworldindata.org/covid-vaccinations
Wer gerne mit den Daten spielen möchte und unterschiedliche Darstellungsweisen ausprobieren möchte, der wird auf „Our World in Data“ fündig. Hier kann man in einem interaktiven Tool unterschiedliche Statistken ansehen, anpassen und sogar die Werte unterschiedlicher Länder miteinander vergleichen. Tüftler, die den Daten gerne auf den Grund gehen, kommen hier bestens auf ihre Kosten.
Alle Impftracker wirken auf mich wie Wegweiser, heraus aus diesen dystopischen Zeiten. Es gibt jetzt nur noch eine Frage, die Ihnen eine Kundin oder ein Kunde stellen kann, die Sie vermutlich nicht sofort beantworten können: „Wann werde denn ich jetzt eigentlich geimpft?“ – aber auch dafür gibt es eine Quelle: den Impfterminrechner von Omnia (ohne Gewähr für die Ergebnisse).
Diese Daten aus vertrauenswürdigen Quellen sollen uns dabei helfen zu begreifen, wie weit der Schutz vor dem Coronavirus bereits gediehen ist. Wann wir wir eine Rückkehr zur Normalität erwarten können. All dies kann man aus den Zahlen über den Impffortschritt irgendwie ableiten – mit dem Ziel, unsere Eltern, Großeltern und Freunde hoffentlich bald wieder in die Arme nehmen zu können.
[…] deutlich langsamer mutieren wird, als HIV oder Influenzaviren. Dadurch würde der Schutz durch die Impfung länger […]
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[…] endemisch ist, werden wir Masken und Tests allenfalls noch sporadisch brauchen. Und auch wenn die Impfkampagne alles andere als rund läuft, so kann es doch keinen Zweifel daran geben, dass wir irgendwann die […]
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[…] hergestellt werden, dann die Apotheke umgebaut, Masken beschafft und abgerechnet sowie zuletzt die Impfstoffe für die Arztpraxen beschafft und verteilt werden. Ach ja, das Praxisteam musste ja auch noch in die […]
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[…] ich selbst noch auf meinen Impftermin warte, wurden gut 50% der deutschen Bevölkerung inzwischen mindestens einmal geimpft, 20% sogar schon komplett bz…. Nach einem verhaltenen Start in der Impfkampagne holen wir jetzt also stark auf. Das ist gut so, […]
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[…] Influenza wird auch SARS-Cov2 endemisch werden. Der wichtigste Schlüssel dafür ist sicherlich die Impfkampagne. Also sollten wir uns doch besser früher als später die Frage stellen, ob wir nicht durch das […]
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[…] viele Menschen hilfreich sein kann. Denn das ist sie. Aber spätestens die Corona-Pandemie und die Impfkampagne haben uns auf eindrucksvolle Weise vor Augen geführt, dass viele unserer Mitmenschen nicht in der […]
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[…] werden, basieren zu einem großen Teil auf in-silico-Studien. Denn bei der Entwicklung dieser Impfstoffe wurden die genomischen Informationen der Spikes und nicht die abgetöteten infektiösen Pathogene […]
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[…] alle, die das hier lesen, geprägt war von immer neuen und dringenden Baustellen. Masken, Testen, Impfen – Corona hat uns das ganze Jahr über begleitet und wird wohl auch so schnell nicht aus den […]
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[…] Verfassen dieses Artikels sind etwas mehr als 13 Monate vergangen, seitdem die ersten COVID-19-Impfstoffe verabreicht wurden. Inzwischen haben 60,3 Prozent der Weltbevölkerung mindestens eine der bis dato insgesamt […]
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[…] auftauchen. Somit sollten wir auch die ärmsten Länder dieser Welt dazu befähigen, nicht nur Impfstoffe bei uns zu beziehen, sondern diese sogar lokal herzustellen und zu vertreiben. Das ist weniger […]
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